Bilder und Berichte von Exkursionen

Besuch des WDR in Köln am 23.09.2023

(Norbert Grothoff)

 

Der Geschichtsverein Kürten organisierte für Mitglieder und Gäste einen Besuch in den Räumen des WDR in Köln. Insgesamt interessierten sich 13 Personen für eine Führung, die fast 2 Stunden dauerte.

Es gab viel zu sehen und zur erfahren. Hier einige Impressionen von der Veranstaltung:

 

 

Besuch des „Green-Room“.

Aufzeichnungen von Sendungen im Green-Room landen in einem speziellen Gerät. Dort wird die grüne Farbe ersetzt, etwa durch Texte, Filme oder Fotos.


Auf den Betrachter wirkt es dann, als wurde ein Moderator vor z. B. einem Fotos sitzt.


Die Personen, die vor der Kamera agieren, stehen oder sitzen, dürfen aber nichts grünes anhaben.

 

Universal-Studio-Raum.

Hier können Räume, Flächen für Filmaufnahme individuell gestaltet, möbliert werden  

Ambiente Sportschau 1

Besuch in einem Studio, aus dem am Abend die Sportschau gesendet wird. Die Vorbereitungen liefen gerade an.

 

Ambiente Sportschau 2

Beeindruckend – hier noch im Sportstudio-Raum – die Beleuchtungseinheiten an der hohen Decke.

 

Raum, Saal zur Aufzeichnung von Hörspielen

mit entsprechenden Hintergrundgeräuschen (Türen zuschlagen, Treppenschritte, …) die dort produziert werden.

Besuch der Firma Metten Stein + Design GmbH & Co. KG in Overath am 13.06.2023

 

Am 13.06.2023 haben wir eine Besichtigung der Firma Metten Stein + Design in Overath-Hammermühle 24 durchgeführt.

 

Wir waren 7 Personen und wurden im Pavillon des über 5.000 m² großen Ideengartens von den Herren Kemper und Prinz empfangen. Herr Kemper ist Verkaufsleiter und Herr Prinz ist Produktionsplaner und Controller. Die Betriebsführung wurde von beiden Herren durchgeführt. Herr Dr. Michael Metten ließ sich wegen eines Auslandsaufenthaltes entschuldigen.

 

Die Fa. Metten hat sich bereits seit über 80 Jahren darauf spezialisiert, die Kunden bei der Realisierung ihrer ganz persönlichen Vorstellungen mit hochwertigen Gestaltungselementen aus Stein zu unterstützen. Es wird erwähnt, dass kein Ort so vollkommen ist wie das Paradies. In dem Logo der Firma befindet sich ein roter Apfel für den Wunsch nach einem eigenen Paradies und das Versprechen, dass die Kunden diesen Wunsch mit der Fa. Metten so umsetzen können, wie sie es sich vorstellen.

 

Die Firma Metten ist seit Beginn an ein Betonsteinproduzent und hat auch seit über 40 Jahren mit dem Handel von Naturstein begonnen und seit einigen Jahren auch den Handel mit Außenkeramik. Die Natursteine werden aber nach ganz besonderen Qualitäten ausgewählt. Nur wenige sind wegen der Wasseraufnahme und der Frost- und Tausalzbeständigkeit, Farbstabilität und Witterungsbeständigkeit für unsere Region geeignet. Bei der vor einigen Jahren entwickelten Serie SPRING (Frühling), bestehend aus Pflastersteinen und Platten, werden alle Produkte ausschließlich in Deutschland produziert.

 

Die Möglichkeiten, Flächen und Wege mit Betonsteinen von METTEN Stein + Design zu gestalten, sind nahezu grenzenlos. Die seit über 20 Jahren bewährte Clean Top-Technologie schützt den Steinboden vor Wind und Wetter, Laubresten, Kaffee, Rotwein und Fett.

 

Mit der Entwicklung einer Steinoberfläche ohne Zement ist der Firma Metten ein großer Schritt hin zum Betonstein der Zukunft gelungen. Der Name hierfür heißt: Eco Terra Zero.

 

Die Führung dauerte etwa 1,5 Stunden und es wurden uns alle Produktionsbereiche in den Hallen und dem Freigelände gezeigt und erläutert. Wir konnten uns somit einen guten Eindruck über die Produktionsschritte der einzelnen Steinarten informieren.

 

Der Abschluss fand in der Konditorei Müller im Zentrum von Overath statt. Hier konnten wir nochmal unsere frisch erlebten Eindrücke austauschen.

 

Günther Brochhaus, Juni 2023

 

Der zweite Ausflug des Geschichtsvereins dieses Jahres führte am 06.05.2023 nach Siegburg zur Wildlachsaufzuchtstation

 

Unser Programm bestand aus dem Besuch von drei Orten:

 

1. Wildlachsaufzuchtstation an der Sieg

Die Führung im Wildlachsaufzuchtzentrum Rhein-Sieg von Fischwirtschaftsmeister Sven Wohlgemuth war sehr interessant. Er hat uns über das Förderprojekt des Europäischen Fischereifonds und des Landes Nordrhein-Westfalen berichtet. Aus seuchenhygienischen Gründen standen wir auf einer Schaugalerie und konnten von dort oben in 16 grüne Rundbecken schauen, mit Tausenden von winzigen Lachsen. Dort werden auch über eine halbe Million Lachseier erbrütet. Lachse eignen sich als Symbol für den Gewässerschutz, weil sie eine sehr gute Wasserqualität benötigen.

Wir haben die Geschichte der Lachse im Rhein gehört. Die ursprünglichen Rheinlachse sind ausgestorben. Noch vor hundert Jahren lebten in Fluss ca. eine Million der Fische. Ursächlich waren u.a. Wasserkraftwerke, die systematisch die Zugänge zu den Laichgebieten versperrten. Darüber hinaus war der Fluss sehr schmutzig aufgrund der Einleitung der ungeklärten Abwässer der Rheinanlieger.

Ende des 20te Jahrhunderts entstand dann die Idee zum Programm „Lachs 2000“ und später „Wanderfischprogramm NRW“.  

 

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2. Wissenshaus Wanderfische

Nach dem Besuch in der Wildlachsaufzuchtstation sind wir zum Wissenshaus der Wanderfische gefahren. Dort hat uns Umweltbiologin Alev Özgül-Siemund empfangen. Auf eine verständliche Weise hat sie uns die Lachswanderung erklärt. Eine Dauerausstellung zeigt die Reise der Lachse von der Sieg bis nach Grönland und zurück. Mit der Hilfe einer hydrographischen Karte vom Lauf des Rheins von Neuburg bis Sondernheim konnte man sehen wie Auengebiete und Altrheinarme vollständig abgeschnitten und trockengelegt wurden.

 

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3. Siegburger Brauhaus

Zum Abschluss haben wir die Abteibrauerei Siegburger Brauhaus besucht. Dort kann man nicht nur gut essen und trinken, sondern auch eine schöne Einrichtung bewundern. Ein Gast hat uns auf die „Stolpersteine“ zum Gedenken an Erich Albert Schweitzer und seine Mutter Paula vor der Brauerei hingewiesen.

 

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Autorin: Ewa Baryla

Besichtigung der Firma ASLAN Selbstklebefolien GmbH am 10.02.2023

Am 10.02.2023 haben wir eine Besichtigung der Firma ASLAN Selbsklebefolien GmbH in Overath-Untereschbach, Oberauel 2 vorgenommen.

 

Wir waren 13 Personen und wurden von dem Geschäftsführer, Herrn Martin Geveke, und seiner Assistentin, Frau Schlickowey, herzlich empfangen.

 

Der Geschäftsführer, Herr Geveke, hat uns dann in ca. 1 Stunde im Konferenzraum mit Kaffee und Gebäck die Firma in einem lockeren Gespräch vorgestellt. Die von den Teilnehmern zahlreich gestellten Fragen wurden sofort alle beantwortet.

 

Die Firma ASLAN wurde 1950 von Herrn Alfred Schwarz gegründet. 1961 tritt sein Sohn Rudolf Schwarz in das Unternehmen ein und übernimmt 1974 die alleinige Geschäftsführung. 1996 tritt jetzt sein Sohn Oliver Schwarz ein und übernimmt 1999 die Geschäftsführung neben seinem Vater in dritter Generation. Ab 2015 wird Oliver Schwarz von Martin Geveke als technischem Geschäftsführer, später als Geschäftsführer, begleitet.

 

Im Herbst 2019 wird die Firma ASLAN an die POLI-TAPE GROUP verkauft, da es in der Familie keinen Nachfolger für die Unternehmensführung gibt. Ab jetzt ist Martin Geveke alleiniger Geschäftsführer.

 

Die Firma ASLAN ist bekannt für die Herstellung hochwertiger Selbsklebeprodukte mit dem Quaitätsanspuch “Made in Germany”.

Die Produktpalette enthält Selbstklebefolien für Anwendungsbereiche wie Werbetechnik und Digitaldruck, Malen und Lackieren, Sandstrahlarbeiten, Architektur und Raumgestaltung, Büro und Organisation, die Herstellung von Lampenschirmen, Buchschutz- und reparatur, Hobby und Bastelbedarf, Medizintechnik sowie Industrieprodukte und Lohnbeschichtungen.

 

Es werden hergestellt kratzfeste Tafel- und Whiteboardfolien, Glasdekorfolien, selbstklebende Metall- und Spezialeffektfolien, matte und glänzende Farbfolien, Digitaldruck- und Schutzfolien, Schablonenfolien, Doppelklebefolien, Montagefolien & Tapes, Buchschutzfolien und Reparaturmaterialien sowie Hart-PVC-Folien.

 

Herr Geveke führte uns anschließend durch den gesamten Betrieb, wo wir dann die vorgestellte Produktpalette in Augenschein nehmen konnten.

 

Der Abschluss fand in einer Bäckerei im Ortskern statt.

 

Autor: Günther Brochhaus

 

 

Eröffnung unseres Archivs

 

Am 21. Januar 2023 haben wir das Archiv des Geschichtsvereins offiziell eröffnet. Viele Interessierte waren unserer Einladung gefolgt und informierten sich anhand der ausgelegten Bücher und Materialien und in Gesprächen mit den Mitgliedern des Geschichtsvereins.

 

In einer kurzen Ansprache ging Bürgermeister Willi Heider auf die Arbeit der Archivmitarbeiterinnen ein. Ute Jülich, die das Archiv in den letzten Jahren aufgebaut hat, wiederum bedankte sich bei der Gemeinde für die Unterstützung und insbesondere die Bereitstellung des Raumes im alten Rathaus. Kunibert Förster stellte die Entwicklung der Kürtener Schriften vor, deren 13. Ausgabe mittlerweile vom Geschichtsverein herausgegeben wurde.

 

Über Schwerpunkte der Archivarbeit und die Zusammenarbeit der beiden Archive sprach Ute Ströbel-Dettmer, die Archivarin der Gemeinde Kürten.

Das Archiv ist jeden ersten Donnerstag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet (Altes Rathaus, 2. OG). Gerne können auch telefonische Absprachen unter 02207- 8470771 getroffen werden.

 

Autorin: Elisabeth Coester

 

 

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Historisch bedeutsames Wegekreuz in Biesfeld-Lenzholz

1 Werner Lüghausen: Wegekreuze in der Gemeinde Kürten, 137 Kreuze erforscht, gemalt und beschrieben, Seiten 191/192.

 

Im Zuge der Errichtung einer Stele im Bereich der Eisenerzgrube „Katharina-Glück“ in Biesfeld-Lenzholz berichtete unser Mitglied des Geschichtsvereins Frau Ute Jülich von der Existenz eines Wegekreuzes, das bei Janni und Karl-Josef Schätzmüller eingelagert ist. Dies war der entscheidende Hinweis auf ein seit längerem vermisstes Wegekreuz. Bereits zu einem früheren Zeitpunkt hatte Werner Lüghausen über das Wegekreuz berichtet, siehe auch gemaltes Bild1.

 

Das Wegekreuz stand ursprünglich auf der linken Seite am Wanderweg von Biesfeld-Lenzholz nach Dürscheid-Steeg gegenüber dem Haus von Janni und Karl-Josef Schätzmüller. Es erinnert an eine Familie Wendeler aus Köln-Mülheim (mit Verwandtschaft in unserer Region), die sich im zweiten Weltkrieg hier in Lenzholz in einem Eisenbahnwagon vor den Nazis versteckte und aus Dankbarkeit für das Überleben kurz nach dem Krieg dieses Wegekreuz errichtete. Infolge der Bautätigkeit im Bereich des Standortes wurde das Kreuz in ca. 100 m Entfernung in Richtung Dürscheid-Steeg neu aufgestellt. Nach einer vorsätzlichen Beschädigung des Kreuzes am neuen Standort wurde das Wegekreuz entfernt und stand seit ungefähr 20 Jahren im Stall vom Janni und Karl-Josef Schätzmüller.

 

Wegen der Zukunft des Wegekreuzes wandten sich Janni und Karl-Josef Schätzmüller an den Geschichtsverein. Dabei kam zum Ausdruck, dass großes Interesse an einer Wiederaufstellung des Wegekreuzes besteht. Eine neue Aufstellfläche des Wegekreuzes neben ihrem Haus solle zur Verfügung gestellt werden. Dem Ehepaar Schätzmüller gebührt ein besonderer Dank für die Rettung des Wegekreuzes nach der erfolgten Beschädigung. Insbesondere auch, weil sie alles getan haben, das Kreuz und seine Teile über einen langen Zeitraum in geschützter Umgebung in einem guten Zustand zu erhalten. Teilweise erfolgten auch Reparaturen. Eine Wiederaufstellung blieb wohl immer im Fokus. Das ist sicherlich ein ungewöhnlicher Vorgang zum Erhalt eines historischen Wegekreuzes.

 

Die Wegekreuze in unserer Gemeinde stammen vorwiegend aus dem vorletzten Jahrhundert und wiesen für deren Errichtung einen bestimmten Grund für die damalige Zeit auf. Das betroffene Wegekreuz stammt dem gegenüber aus dem letzten Jahrhundert und spricht einen konkreten Grund aus der Zeit der Gewaltherrschaft des dritten Reiches an.

Der Geschichtsverein nahm sich der Sache an und der Vorstand entschied, eine Wiederaufstellung in eigener Regie vorzunehmen. Das Wegekreuz wurde mit einem neuen Anstrich versehen. Am neuen Standort, unmittelbar neben der Stele für die Beschreibung der Eisenerzgrube „Katharina Glück“, wurde im Oktober 2022 ein Betonfundament durch die Firma Pütz GaLaBau eingebracht. Die Halterung und Befestigung des Kreuzes fertigte die Overater Firma Günter Hasberg. Ebenso wurde die Montage durch Günter Hasberg, wohnhaft in Kürten-Miebach, erledigt. An dieser Stelle sei der Firma Hasberg für ihre unentgeltliche Tätigkeit gedankt.

 

Kürten, Oktober 2022, Geschichtsverein, Ansprechpartner: Hans Reck und Kunibert Förster

 

Ansicht des neu aufgestellten Wegekreuzes in Biesfeld-Lenzholz

Ansicht des Wegekreuzes zusammen mit der Stele der Eisenerzgrube „Katharina-Glück“

Exkursion nach Marienheide

 

Besichtigung einer Lambach-Pumpe und der Wehrkirche in Müllenbach

 

 

Am 3. September 2022 fuhren 9 Vereinsmitglieder und Gäste des GV Kürten unter Leitung von Walter Fabritius nach Marienheide. Das erste Ziel der Exkursion war die Lambach-Pumpe, die der Verein "Lambach Pumpe Marienheide" mit viel Liebe und noch mehr Einsatz restauriert und in einem ehemaligen Pumpenhaus am Stadtrand von Marienheide nahe der Maschinenfabrik Rüggeberg aufgestellt hat. Sie ist wieder voll funktionsfähig.


In seinem Info-Flyer schreibt der Verein:

"Der Mühlenbauer Gottlieb Lambach in Marienheide erfand um 1890 eine Pumpe, die keine Fremdenergie (wie elektrischen Strom oder Treibstoffe) benötigte und jahrzehntelang zuverlässig funktionierte. Lambach-Pumpen brachten den Menschen in den ländlichen Bergregionen Mitteleuropas Trinkwasser direkt ins Haus, ein Fortschritt, der bis dahin nur wenigen Großstädten vorbehalten war.


Die Firma Wilhelm Lambach in Marienheide-Oberwipper (Wilhelm war der Sohn von Gottlieb) mit ihren zehn Mitarbeitern war schließlich in ganz Europa bekannt. Der Verein Lambach Pumpe Marienheide e.V. hat eine Pumpe restauriert, die von 1911 an bei Wiehl-Pergenroth stand und Marienhagen mit Trinkwasser versorgte. Die historische Lambach-Pumpe steht in einem ebenfalls historischen Pumpenhaus, um 1890 von der Reichsbahn gebaut zur Förderung von Wasser aus der Wupper (die hier noch „Wipper“ heißt) zum Wass erturm beim Bahnhof für die Betankung der Dampflokomotiven. Es ist nur wenige Meter entfernt von dem Ort, an dem die Pumpe vor über 100 Jahren entstanden war. Dort wird die Pumpe vorgeführt und ihre komplizierte und auf den ersten Blick geheimnisvolle Technik leicht verständlich erklärt"


Die Lambach-Pumpe ist eine Wasserpumpe, die ähnlich wie der hydraulische Widder die Energie des Wassers nutz. Im Gegensatz zum Widder arbeitet sie nicht mit der kinetischen Energie des Wassers, sondern mit der potentiellen Energie. Es wird nicht die Fließgeschwindigkeit, sondern der Wasserdruck ausgenutzt.


Lambachpumpen funktionieren als Druckübersetzer / Druckwandler. Viel Wasser mit geringem Druck fördert wenig Wasser mit großem Druck, was gleichbedeutend ist mit einer großen Förderhöhe. Eine druckdichte Rohrleitung führt der Pumpe von einer höher gelegenen Stelle eines Gewässers Wasser zu, das durch seinen statischen Druck einen Triebkolben mit großem Durchmesser aus einem Zylinder drückt. Ein fest am Triebkolben angebrachter Druckkolben mit kleinerem Durchmesser drückt dann das Förderwasser in eine Leitung zum Hochbehälter. Siehe hierzu nachfolgende Abbildung, die eine liegende, doppelt wirkende Pumpe mit den zwei einander gegenüberliegen Doppelzylindern zeigt.

 

Schema einer liegenden, doppelt wirkenden Lambach-Pumpe

 

Der Clou der Lambach-Pumpe – und damit die besondere Leistung von Gottlieb Lambach – ist ih-re raffinierte Steuerung über Ventile, die durch die Bewegung der Pumpe selber betätigt werden. Eine komplizierter Mechanismus mit Zahnrädern, Schubstangen, Anschlägen, Mitnehmern und einem sich überschlagenden "Hammer" sorgt für eine verläßliche Betätigung der Armaturen und den Bewegungswechsel der Kolben in die jeweils andere Richtung. Erst beim Betrieb der Pumpe wird die Wirkungsweise der nicht leicht zu durchschauenden Konstruktion deutlich.


Lambach-Pumpen erreichen einen hohen Wirkungsgrad von bis zu 90 % und arbeiten sehr zuverlässig, da sie nur wenige bewegliche Teile haben und keine schnellen Bewegungen ausführen (Ein Förderzyklus kann eine Minute oder mehr betragen). Zudem sind sie robust und wartungsarm. Gelegentlich (einmal pro Woche) ein paar Tropfen Öl und nach Jahren die (relativ einfache) Erneuerung der Dichtungen reichen in der Regel aus. Daher können sie auch an abgelegenen Standorten ohne Probleme eingesetzt werden.

 

Die restaurierte Lambach-Pumpe in Marienheide vom Typ L380, liegend, doppelwirkend

 

Rund 300 Stück Lambach-Pumpen wurden insgesamt produziert. Die Förderleistung reichte je nach Modell von 30 bis 300 Kubikmeter je Tag. Die Verkaufspreise der Maschinen lagen in den 1930er Jahren laut Prospekten zwischen 3700 und 11300 RM (Reichsmark). Das Triebgefälle musste mindestens 2,5 m betragen, die Förderhöhe reichte bis 180 Meter. Als Maximalwert wurden 300 m angegeben. Je nach Typ wog eine Maschine zwischen 800 und 7800 Kilogramm. Die Gesamt-Wirkungsgrade der Wasserförderung dieser verschiedenen Maschinen lagen zwischen 50 und 90 %. Interessant ist ferner, daß jede Anlage individuell ausgelegt wurde (insbesondere die Durchmesser der beiden Kolben) entsprechend den vorhandenen bzw. angestrebten Werten für Triebwassermenge, Fördermenge, Zulaufhöhe und Förderhöhe.


Die gegenüber einem Widder deutlich höheren Kosten wurden in der Regel durch die hohe Zuverlässigkeit und den hohen Wirkungsgrad kompensiert.


Die in Marienheide gezeigte Pumpe ist eine liegende, doppelt wirkende Version (Typ L380), die von Wilhelm Lambach (weiter)entwickelt wurde und besonders häufig verkauft wurde.


Herr Frank Leisner, der Vorsitzender des Vereins "Lambach Pumpe Marienheide e.V." führt uns die Pumpe vor. Er erläutert zunächst ihre Funktionsweise und startet dann die Pumpe durch

 

Erläuterung der Funktionsweise der Pumpe durch den Vereinsvorsitzenden Frank Leisner

 

einfaches Öffnen des Zulaufventils. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Pumpe anläuft und die beiden Kolben sich fast geräuschlos gemächlich hin- und herbewegen. Ein Teil des geförderten Wassers wird nach draußen geleitet und treibt dort als optischen Blickfang ein kleines oberschlächtiges Wasserrad an. Der größte Teil des Wassers wird aber wieder der nahen Wipper zugeführt, aus der auch das Triebwasser einige zehn Meter oberhalb des Pumpenhauses abgeleitet wird.

 

Das von der Pumpe geförderte Wasser treibt ein vor dem Pumpenhaus aufgebautes Wasserrad an
Die Wehrkirche in Müllenbach mit dem massiven Turm

 

Nach dieser sehr anschaulichen Demonstration einer Lambach-Pumpe fahren wir weiter nach Müllenbach, einem ehemals eigenständigen Örtchen, das heute zur Stadt Marienheide gehört. Dort empfängt uns Frau Sonja Denke, die Küsterin der Wehrkirche, die zu den "Bonten Kerken" des Oberbergischen zählt und seit Jahrhunderten der Evangelischen Gemeinde Müllenbach als Gotteshaus dient. Sie führt uns durch die Kirche und berichtet aus der Geschichte des Ortes und der Kirche.

 

 

 

Die Küsterin der evangeli-
schen Kirchengemeinde Mül-
lenbach, Frau Sonja Denke,
erläutert die Baugeschichte
und die Besonderheiten der
Wehrkirche.


Deutlich zu erkennen die
wuchtigen Mauern im roma-
nischen Teil des Kirchen-
schiffes.

 

Der Ort "Mulenbeke" wird 1174 erstmals erwähnt. Grabungsfunde deuten aber auf eine erste Besiedlung schon im 9. Jh. hin.

 

Zur Kirche heißt es in Wikipedia: "Die evangelische Wehrkirche in Müllenbach ist in ihrer westfälisch-sächsischen Bauart eine Wehrkirche alter Art, in der die Menschen aus dem Dorf und der Umgebung bei Not und kriegerischen Ereignissen Zuflucht suchten. Von Form und Baustil her handelt es sich um eine dreischiffige romanische Kleinbasilika, wobei der Grundriss des Gotteshauses die typische Form eines Kreuzes zeigt."

 

Unsere Führerin erläutert aber, daß zunächst der Turm der Kirche als festes Gebäude, aus vor Ort gebrochener Grauwacke errichtet wurde. Etwa 1097 fertiggestellt, diente er als nicht brennbares Schutzbauwerk, aber weniger den Menschen, sondern hauptsächlich für Saatgut. Für den Fall, daß kriegerische Horden einfielen und den umliegenden Bauern alles Eßbare abnahmen und ihr Hab und Gut verbrannten, hatten sie wenigstens im nächsten Frühjahr Saatgetreide für die neue Aussaat. Initiatoren für die Errichtung von Turm und Kirche mögen die Herren von "Möllenbicke" gewesen sein, die in der nahe gelegenen Burg residierten, die aber längst verschwunden ist.

 

Das Innere der Kirche mit Altar, Kanzel und Orgel hinter dem gotischen Querschiff
Eine der wenigen verbliebenen Ausmalungen der Kirche: Der heilige Franziskus empfängt im vorgerückten Alter die Wundmale Christi (sogenannte Stigmatisation)

 

Die Kirche wurde in späterer Zeit mehrfach erweitert und umgebaut. Daher rühren z. B. das gotische Gewölbe im Hauptschiff, das im Verhältnis zur Gesamtgröße der Kirche ziemlich große Querschiff und die beiden Seitenschiffe.


Die Kirche. wurde wie eine Reihe weiterer Kirchen im Umkreis ausgemalt, um dem einfachen Volk, das nicht lesen u. schreiben konnte, die Ereignisse aus der Bibel oder aus dem Leben von Heiligen nahezubringen. Leider sind nur noch wenige dieser Darstellungen erhalten. Andere fielen einem allzu strengen Denkmalschutz zum Opfer und wurden übertüncht.


Erwähnenswert sind ferner der achteckige Taufstein aus Drachensfelstrachyt (13. Jh.) und vor allem die "Zuckerhutglocke" – so genannt wegen ihrer Form. 1050 gegossen – also älter als die Kirche selbst, ist sie die älteste Glocke im Ober-
bergischen. Sie stammt vermutlich aus einem hölzernen Kapellen-Vorgängerbau der Kirche. 

 

Um die Kirche erstreckt sich der ehemalige Kirchhof, der als Zeugen für die hier stattgefundenen Beerdigungen noch zahlreiche Grabkreuze aus dem 17. – 19. Jh. aufweist.

Eines der alten Grabkreuze aus Sandstein. Dieses stammt aus dem Jahr 1625.

 

Eine sehr interessante Exkursion ging zu Ende. Leider mußte der geplante gemütliche Abschluß in einem nahe gelegenen Restaurant-Cafe ausfallen, da es noch nicht geöffnet hatte.

 

Hinweise:

Als Informationsquellen wurden außer den Erläuterungen der Führer Beiträge aus dem Internet (Wikipedia, Stadtinformationen etc.) benutzt.


In der Rubrik "Filme u. Videos" ist die Lambach-Pumpe in Funktion zu sehen.

 

 

Autor: Kunibert Förster

 

Stelen an historischen Stätten in der Gemeinde Kürten

 

Vielen Bürgern der Gemeinde Kürten sind Stelen mit aufgeschraubten Hinweisschildern an historischen Stätten in Bechen, Biesfeld, Dürscheid, Kürten und Offermannsheide bereits aufgefallen.

 

Hier war der Geschichtsverein Kürten maßgeblich eingebunden. In Olpe waren bereits in den letzten Jahren Stelen in Eigenregie aufgestellt worden. Am Vorbild Olpe wurden in den Jahren 2020/2021 auch in den restlichen Kirchdörfern jeweils sechs Stelen aufgestellt. Dieses Vorhaben kam durch das übergreifende Zusammenwirken der Interessengemeinschaften (IG‘s) Bechen, Biesfeld, Dürscheid und Kürten sowie des Geschichtsvereins Kürten zustande. Für Bechen war noch die dortige Bürgerstiftung beteiligt. In Offermannsheide gab es keine Interessengemeinschaft. Spontan erklärte sich der Geschichtsverein Kürten bereit, die anstehenden Aufgaben zu übernehmen. Von den Beteiligten mussten die Standortfragen geklärt sowie die Erlaubnisse der Grundstückseigentümer für die Aufstellung der Stelen eingeholt werden. Für denkmalgeschützte Objekte mussten Genehmigungen durch die Denkmalbehörde der Gemeinde Kürten erteilt werden. Für die Erstellung der Texte auf den Schildern der Stelen, sowie für die detaillierten Beschreibungen der historischen Stätten war der Geschichtsverein Kürten verantwortlich. Die Beschreibungen sind von den Schildern durch das QR-Verfahren1 von der Homepage des Geschichtsvereins zentral abrufbar. Finanziert wurde das Projekt durch „Heimatscheck NWR“ verbunden mit Eigenmitteln der Beteiligten. Die notwendigen Arbeiten wurden durch die Firmen Metallbau Stienen (Stelenkörper) Gravuren Lieth (Schilder) und Pütz GaLaBau (Betonfundamente, Aufstellung) durchgeführt.

 

Als Beispiel für die Aufstellung von Stelen zeigen die folgenden Bilder die St. Maternus-Kapelle in Bechen-Schnappe (links) und Gut Cleverhof in der Nähe von Offermannsheide (rechts)

 

St. Maternuseck

Gut Cleverhof

 

Die detaillierten Beschreibungen sind unter „Historische Objekte in der Gemeinde Kürten“ auf dieser Homepage zu finden.

 

Ansprechpartner: Stefanie Kurth für die IG’s und Hans Reck für den Geschichtsverein

07/2022

Besuch des Straßenbahn-Museums in Thielenbruch am 29. April 2022

 

Der Geschichtsverein hat am 29.04.2022 das historische Straßenbahn-Museum in Köln-Thielenbruch besichtigt.

 

Wir waren insgesamt 15 Teilnehmer und wurden von dem Museumsführer Herr Fischer empfangen. 

 

Herr Fischer erklärte uns zuerst die Historie der Wagenhalledes Betriebshofes aus dem Jahre 1926. Seit 1995 ist dies die neue Endhaltestelle der Linien 3 und 18. An vier Gleisen sind für den erbenerdigen Einstieg die die Stadtbahnwagen zwei Mittelbahnsteige gebaut worden. Die vollig überdachte Haltestelle in Form einer "Bahnhofshalle" ist der historischen Umgebung angepasst und entsprechend architektonisch gestaltet. Hier befindet sich seit dem Jahre 1997das Straßenbahn-Museum Thielenbruch der Kölner Verkehrs-Betriebe AG. Es werden die historischen Schienenfahrzeuge der Öffentlichkeit präsentiert. Die Museumshalle hat insgesamt eine Fläche von 2.500 qm. In den Nebenräumen stehen weitere 100 qm für Ausstellungszwecke zur Verfügung. 

 

Die Sammlung historischer Fahrzeuge besteht u.a. aus: 

Pferdebahn von 1894, erste Elektrische von 1902, Finchen von 1911, offener Güterwagen "Holzlore" von 1917, E-Lok mit Eisenbahnpuffer/-Kupplung von 1925, Rundbahn-Triebwagen von 1939, Kriegs-Straßenbahnwagen (KSW) von 1948, vierachsiger Großraumtriebwagen von 1956, sechsachsiger Gelenktriebwagen von 1960, sechsachsiger Stadtbahnwagen, Typ B von 1976. 

 

Die Führung war für alle Teilnehmer eien hochinteressante Zeitreise durch die Kölner Straßenbahn-Geschichte. 

 

Zum Abschluss haben wir im nebenan befindlichen Aubeles Restaurant eine deftige Bergische Kaffetafel verspeist. 

 

Autor: Günther Brochhaus

 

 

Die Bilder können durch anklicken vergrößert werden.

Besuch der Firma Müller Plastik in Kreuzberg

 

Wir hatten am Freitag, den 14.02.2022 (Valentinstag) mit 19 Personen eine Besichtigung bei der Firma MPL - Müller Plastik GmbH - in Kreuzberg (Familienunternehmen in 2. Generation).

 

Wir wurden von dem Senior Elmar Müller und dem Geschäftsführer (seinem Sohn) Michael Müller ganz herzlich empfangen. In 3 Gruppen erfolgte dann durch Elmar Müller und 2 erfahrenen Mitarbeitern die Führung durch den großen Betrieb. Wir konnten so vom Eingangslager mit den zugekauften verschiedensten Kabeln über die Konfektion der Kabel (auf Maß ablängen, Anpassen der Kabelenden, Anspritzen der Stecker usw.) alle Arbeitsgänge genau kennenlernen. Es gibt einen eigenen Werkzeugbau, wo die kompliziertesten Werkzeuge auf dem Computer entwickelt und dann hergestellt werden. Seit einiger Zeit werden auch Ladekabel für Elektroautos, die weltweit vertrieben werden, in einer eigenen Halle produziert. Für die Lagerung der fertigen Kommissionen gibt es eigene Halle mit vielen Hochregalen für die Palettenware. Die meisten Auslieferungen zu den Kunden werden von der Spedition Schenker durchgeführt. Der große Kundenkreis befindet sich hauptsächlich in Europa, aber auch USA und China.

 

In der Produktion

 

Es werden z. Zt. ca. 190 Mitarbeiter beschäftigt, die in 2 Schichten arbeiten, so dass die Firma in der Lage ist, schnell, flexibel und individuell auf jeden Kundenwunsch einzugehen. Eine EDV-unterstützte 100 % Qualitätssicherung ist selbstverständlich. Zum Schluß wurde noch ein Film über die Gründung und Entwicklung des Unternehmens gezeigt.

 

 

Herr Köster zeigte und erklärte uns die vormalige Nutzung des Werkgeländes durch das Kupfererzbergwerk "Danielszug" von Kupferberg mit anschaulichen Fotos. Das war für uns als Mitglieder des Geschichtsvereins eine ganz große Überraschung.

 

Der Ausklang fand dann in der Bauernschänke Gierse in Ente statt.

 

Günther Brochhaus

 

Ein Teil der Besuchergruppe mit den Eigentümern vor dem Betrieb.

Besuch im „Haus der Geschichte“ in Bonn am 11. Februar 2022

 

Wussten Sie, dass die Währungsreform 1948 von den Amerikanern organisiert wurde und das die Deutsche-Mark-Scheine damals in Amerika gedruckt wurden und eine grosse Ähnlichkeit mit den Dollarscheinen der USA hatten. Oder dass 1989 bei einer Pressekonferenz Erich Schalck-Golodkowski vielleicht nur unter der permanenten Nachfrage nach dem „Wann die Grenze geöffnet würde“ eines italienischen Reporters sagte, dass dies ab sofort gelte und somit die Wiedervereinigung einleitete?

 

Viele Informationen aus der Deutschen Geschichte von1945 bis heute konnte, die aus diversen Gründen dezimierte Teilnehmerschar des Geschichtsvereins, beim Besuch von dem „Haus der Geschichte“ in Bonn erfahren. Mit dem Historiker Dr. Ulrich Burger, (in Bechen groß geworden) hatten wir einen Begleiter, der unter anderem auch die neuere Geschichte studiert hat und uns sehr viel interessantes Hintergrundwissen vermitteln konnte. Die Dauerausstellung im Haus der Geschichte wird fortwährend um die neueren Geschehnisse erweitert und ist immer einen Besuch wert.

 

Hydraulischer Widder am Kürtener Rathaus

 

Am Ufer der Sülz, direkt neben der Einfahrt zu den Parkgaragen des Kürtener Rathauses steht auf einem Basaltkegel ein hydraulischer Widder als Mittelpunkt einer neu geschaffenen „Sülzterasse“. Eingefriedet von Buchenhecken, Pflanzungen und älteren, hochstämmigen Bäumen lädt hier eine Parkbank zum Verweilen ein.

 

Dieser Widder, eine ohne Fremdenergie betriebene Wasserpumpe diente ehemals zur Wasserversorgung in Kürten-Oberkollenbach. Er stand ursprünglich in einem Schutzhäuschen ca. 500 m südlich des Ortes in einem Siefen im Westerbachtal, einem Nebental des Kollenbaches. Das Wasser wurde aus dem Siefen in einen Hochbehälter oberhalb des Ortes zur Versorgung von Mensch und Vieh hoch gepumpt. Der Widder war bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts in Betrieb.

 

Danach geriet er in Vergessenheit bis Hinz Müller aus Kürten-Waldmühle den Widder in den 1980er Jahren erwarb, aufarbeite und an seinem Haus wieder aufstellte. Nach dem Tod von Hinz in 2010 wurde der Widder an einen unbekannten Sammler verschenkt. Nachforschungen des Geschichtsvereins über den Verbleib bzw. Wiederbeschaffung des Widders blieben lange erfolglos.

 

Dann kam der Zufall zur Hilfe; der Sammler, wohnhaft in Oberodenthal, meldete sich bei Ute Jülich im Archiv des Geschichtsvereins. Nach mehreren Besuchen und Gesprächen war der Sammler bereit, den Widder dem Geschichtsverein zu überlassen, jedoch mit der Bedingung, den Widder an einer markanten Stelle in unserer Gemeinde aufzustellen. Nun musste ein Standort gefunden werden.

 

Die Gespräche mit Bürgermeister Heider und Vertretern des Geschichtsvereins ergaben eine Einigung zum Standort für den Bereich des Rathauses. Nachdem die Finanzierung des Projektes durch die Gemeindeverwaltung nicht machbar war, wurde seitens des Geschichtsvereins der Verein „Leader Bergisches Wasserland“ herangezogen.

 

Zur Ausführung des Projektes wurde die Interessengemeinschaft (IG) Kürten mit ins Boot geholt. Die IG Kürten sorgte für die Planung und Ausführung der Fläche; der Geschichtsverein übernahm die Renovierung des Widders sowie die Erstellung der Texte für Beschilderung und detaillierte technische Beschreibung. Sowohl der Geschichtsverein als auch „Leader Bergisches Wasserland“ über die IG Kürten steuerten Eigenmittel zum Aufbau der Anlage bei. Nach der Fertigstellung des Projektes erfolgte am 11. November 2021 in Anwesenheit der Beteiligten die Einweihung.

 

Die detaillierte technische Beschreibung ist unter „Historische Objekte in der Gemeinde Kürten“ auf unserer Homepage hier zu finden.

 

Ansprechpartner: Geschichtsverein: Hans Reck, IG Kürten: Stefanie Kurth, Tobias Garstka

 

 

Einweihung des Widders am 11. November 2021: von links nach rechts: Bürgermeister Willi Heider, Tobias Garstka, Stefanie Kurth (beide Interessengemeinschaft Kürten), Bernd Weber, Rainer Stahlke, Hans Reck , Kunibert Förster (alle Geschichtsverein Kürten),

Wuppertal-Tour des GV Kürten 2021

 

Am Mittwoch, den 29. September 2021 fuhren 16 Teilnehmer (Mitglieder und Gäste) nach Wuppertal. Der evangelische Pfarrer Ralph Knapp aus der Delling hatte sich bereit erklärt, uns seine Vaterstadt zu zeigen. Eigentlich sollte diese Fahrt schon vor mehr als einem Jahr stattfinden, sie musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.

 

Obwohl es fast die ganze Zeit regnete (Ralph Knapp: "Regen in Wuppertal ist normal!"), wurde es eine interessante Tour. Zunächst genossen wir die Fahrt mit der Schwebebahn. Es ist schon ein ganz besonderes Gefühl, in einem leicht schwankenden Abteil über der Wupper zu schweben und die Stadt und ihre Umgebung betrachten zu können. Die 13 km bewältigt die Bahn in einer halben Stunde. Schon 120 Jahre lang transportiert sie täglich zehntausende Menschen durch, oder besser gesagt, über die Stadt – und das (fast) ohne Unfälle.

 

Ralph Knapp gab uns eine fundierte Einführung in die Geschichte seiner Stadt und viele Informationen über die am Weg gelegenen Gebäude und Einrichtungen: das Stadion, die Bayerwerke, das Opernhaus, das Engelshaus, die Villenviertel an den Hängen und die reiche Bewaldung rundherum.

 

Dann führte uns Ralph Knapp durch die beiden Zentren im Tal, nämlich durch Elberfeld und anschließend durch Barmen. In Elberfeld betrachteten wir auf dem Weg z. B. den Hauptbahnhof, die City-Kirche, das von-der-Heydt-Museum, das Armenpflege-Denkmal, den Jubiläumsbrunnen, das ehemalige (neue) Elberfelder Rathaus und die Kirche St. Laurentius.

 

In Barmen sahen wir das Mahnmal zur Erinnerung an die Barmer Theologische Erklärung, die Gemarker Kirche und die Synagoge, den Stadt

Brunnen, der 1.000 Jahre Wuppertaler Stadtgeschichte darstellt, komponiert aus 30 Darstellungen historischer Ereignisse im Bergischen Land, und wiederum das Rathaus – diesmal das aktuell "in Betrieb" befindliche.

 

Beeindruckend die Vielfalt der Architektur. Von gewohnten Bergischen Fachwerkbauten, zum Teil verschiefert, über zahlreiche repräsentative Gebäude aus der Gründerzeit bis hin zu zahlreichen Häusern im Jugendstil, war alles zu bewundern. sogar einige Stationen der Schwebebahn sind im Jugendstil erhalten.

 

Neben ausführlichen Erläuterungen zu den "großen" Sehenswürdigkeiten zeigte uns unser Stadtführer aber auch die kleinen Besonderheiten am Rande, wie die ortstypischen Originale "Mina Knallenfalls" oder den "Zuckerfritz" und er gab auch manche Anekdote zum Besten.

 

Irgendwann waren wir des Laufens müde und allmählich auch hungrig und durstig. Da freuten sich alle Teilnehmer auf das Wuppertaler Brauhaus. In der angenehmen Atmosphäre des sehr ansprechend gestalteten ehemaligen Schwimmbads genossen wir deftige Speisen und das leckere lokale Bier. Vergessen waren Regen und Pfützen. Nach ausgiebigem Schmaus sparten wir uns weitere Fußwege und fuhren mit der Schwebebahn zum Parkplatz am Zoo und von dort dann mit den PKW nach Hause – um viele Eindrücke reicher und mit einem erweiterten Bild einer sehenswerten Stadt.

 

Das Gruppenbild der Teilnehmer entstand vor dem Jubiläumsbrunnen auf dem Neumarkt in Elberfeld, Im Hintergrund ist das ehemalige (neue) Elberfelder Rathaus zu sehen.

Besuch der Firma Krüger GmbH & Co. KG am 21.01.2020

 

Am 21.01.2020 erfolgte der Besuch bei der Firma Krüger GmbH & Co. KG in Bergisch Gladbach.

Es wurden 20 Personen zugelassen in 2 Gruppen à 10 Personen.

 

Die Führung im Hauptwerk übernahm Herr Christke. Bevor wir die Hallen betreten durften, mußten Schutzanzüge und Haarnetze übergezogen werden. In diesem Bereich wurde uns die Produktion von Instantprodukten wie Tee, Kakao usw. erklärt. Die Führung erstreckte sich über 2 Geschosse und war sehr aufschlußreich. Weiterhin berichtete Herr Christke über die Firmenstruktur, Niederlassungen und Mitarbeiterzahl.

 

Die Besuchergruppe des Geschichtsvereins vor der Firma Krüger

 

Die zweite Führung im K-fee-Bereich im Erdgeschoß der Hallen übernahm Herr Baumgardt. Hier konnten wir uns die Herstellung von Kaffeekapseln, Kaffeepulver, die Befüllung und Verpackung anschauen. Die Zuführung der Rohprodukte (Pulver) erfolgte aus riesigen Trichtern im Obergeschoß. Die gesamte Produktion ist computergesteuert. Auf riesigen Monitoren zeigte uns Herr Baumgardt den genauen Ablauf. Es werden ständig Proben genommen und aufbewahrt, damit stets einwandfreie Ware hergestellt wird.

 

Das ist kein Ärzteteam. sondern “wir” im Umkleideraum! Hygenie wird im Unternehmen groß geschrieben.

Leider war die zweistündige Führung viel zu kurz, um einen Gesamteindruck von den riesigen Ausmaßen dieser Firma zu erhalten.

 

Zum Abschied gab es für jeden Besucher einen Geschenkkarton mit tollen Überraschungen.

 

Der Abschluß dieser Veranstaltung fand bei einem gemeinsamen Mittagessen in der Gaststätte “Zur Quelle der Strunde” in Herrenstrunden statt.

 

 

Günther Brochhaus

 

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